Radiofrequenz-Ablation
(Lokale) Tumorzerstörung durch Hitze
Bei einer Radiofrequenz-Ablation wird das bösartige Tumorgewebe in der Lunge durch Hitze zerstört. Während des Eingriffs wird eine kleine Sonde direkt zum Tumor geführt, um diesen gezielt anzugreifen und das umliegende Gewebe möglichst zu schonen.
Was passiert bei einer Radiofrequenz-Ablation?
Während einer Radiofrequenz-Ablation wird mithilfe von Wechselstrom Hitze erzeugt und damit der Tumor ‚verkocht’. Der Weg der Sonde wird dabei über einen Computertomograph oder per Ultraschall überwacht. Die Kontrolle der Tumorzerstörung erfolgt je nach verwendetem Gerät über eine direkte Temperaturmessung oder eine Bestimmung der Leitfähigkeit des Gewebes (Impedanz) während des Eingriffs. Dies geschieht über die Sonde selbst, zusätzliche Sonden sind nicht erforderlich.
Wie lange dauert die Behandlung?
Die Dauer des Eingriffs richtet sich nach der Größe und der Anzahl der bösartigen Tumore. In der Regel dauert er zwischen 30 Minuten und zwei Stunden. Am Folgetag wird eine computertomographische Kontrolle durchgeführt, um zu kontrollieren, wie viel des Tumorgewebes zerstört werden konnte. Die Dauer des stationären Aufenthaltes liegt in der Regel bei fünf Tagen.
Was sind die Vorteile einer Radiofrequenz-Ablation gegenüber anderen Krebstherapien?
Die Vorteile der Radiofrequenz-Ablation gegenüber anderen Verfahren zur Therapie von Lungentumoren sind die geringen Nebenwirkungen. Der bösartige Tumor wird gezielt angegriffen, ohne dabei gesundes Gewebe unnötig belasten zu müssen. Die Radiofrequenz-Ablation kann auch bei Patienten durchgeführt werden, bei denen eine Operation im Bereich der Lunge nicht in Frage kommt. Im mikromed-Zentrum wird der Eingriff unter Vollnarkose durchgeführt, was für den Patienten einen schmerzfreien Eingriff bedeutet. Es wird eine vorab eine Antibiotikaprophylaxe verabreicht.
In welchen Fällen kann eine Radiofrequenz-Ablation durchgeführt werden?
Die Radiofrequenz-Ablation wird bei Patienten mit bösartigen Tumoren der Lunge durchgeführt, zum Beispiel wenn diese nicht operabel sind oder eine vorangegangene Operation nicht erfolgreich war. Dabei sind die Heilungschancen höher je weniger Tumore vorliegen und je kleiner diese sind. Grundsätzlich gilt, dass die Tumore möglichst nicht größer als 3 cm sind und nicht mehr als drei Tumore vorhanden sind. Anhand einer Computertomographie wird die Voraussetzung für die technische Durchführbarkeit überprüft. Je nach individueller Patientensituation kann es sinnvoll sein, die Radiofrequenz-Ablation mit anderen Verfahren zu kombinieren und somit die Heilungschancen zu vergrößern.
In welchen Fällen sollte eine Radiofrequenz-Ablation nicht durchgeführt werden?
Lungenfunktionseinschränkungen, insbesondere ein sogenanntes Emphysem, schwere Gerinnungsstörungen oder eine ungünstige Lage des Tumors können eine Radiofrequenz-Ablation unmöglich machen.
Welche Nebenwirkungen kann eine Radiofrequenz-Ablation nach sich ziehen?
Durch den Eingriff kann es zu einem sogenannten Pneumothorax (Lungenkollaps) kommen, der in einem geringen Anteil durch eine Drainage behandelt werden muss. Um diese Komplikation auszuschließen, wird unmittelbar nach dem Eingriff eine Computertomographie sowie zwei bis vier Stunden später eine Röntgenkontrolle der Lunge durchgeführt. Selten kommt es zu Blutungen, die sich als Bluthusten äußern können, aber in aller Regel nicht behandlungsbedürftig sind. Nach dem Eingriff kann es zu einer Rippfellentzündung kommen, die eventuell für einige Tage einer Schmerztherapie bedarf.